.:Galerie Peter Zimmermann:. 
'Ben Willikens  - Arbeiten aus der Serie Nacht-Cut und Floß'
15.09. - 13.10.2012+++Di.-Fr. 12:30-18 Uhr+++Sa. 11-14 Uhr

Faszinierend ist es, wie Ben Willikens von seinen Kindheitserlebnissen in der zerstörten Welt des zweiten Weltkrieges erzählt. Offen beschreibt er, wie ihn die Nacht als die Phosphorbomben sich über seiner Stadt ergossen, gemischt mit Schnee und Eis, geprägt hat. Da wurde seine Faszination für die Farbe Grau geboren - eine Nicht-Farbe, die in seiner Vorstellung entstand, als sich ganze Straßenzüge vor seinen Augen, aus der Froschperspektive eines Kindes, in Schutt auflösten. Er selbst beschreibt sich als Trümmerkind, dass süchtig nach Räumen ist. Sein Leben lang baut er Räume in seinem Kopf und auf seinen Leinwänden. Dabei entstehen lautlose Situationen, die völligen Stillstand, fast schon Schwerelosigkeit zeigen. Von buntem, lauten, wilden künstlerischen Ergüssen keine Spur! Für Willikens ist es wichtig, sich zurückzunehmen, das Empfundene abkühlen zu lassen und dann gefiltert und nicht zügellos auf der Leinwand  zu verewigen. Auch sonst scheint er eher kühl, aber emotional zugleich, durchdacht und konzentriert - und angenehm warm, was man von seinen Bildern nicht gerade behaupten kann. Die Tendenz zum Minimalistischen ist greifbar da und kritisiert die Fülle und Massivität unserer Gesellschaft. Überladen von Laut, Bunt, Werbung, Konsum, Manipulation, bietet er in seiner Kunst einen Raum der Aktionslosigkeit - ein Rückzugsort womöglich. Berauschend diese Stille - aber seht selbst!